KörperTERRApie, Partner- & Bewegungs-Meditation









KörperTERRApie sowie Partner- und BewegungsMeditation

für Einzelne und Paare.

„Der Mensch ist ein Fluß.“ Heraklit

Das bedeutet, daß jeder Mensch ein lebender Prozeß ist, der Fluß des Lebens selbst, der sich durch ihn in einer individuellen Form abzeichnen möchte. Und dieser ist in keinem Augenblich der Selbe.

Und das Leben ist der Tänzer, der Mensch ist der Tanz, jedenfalls in seiner freieren Form, in die es wieder zu gelangen gilt.

Woher kommt der Begriff TERRApie?

Diese WortNeuschöpfung erschien mir hierfür passend, da es sich bei dem im Folgenden vorgestellten Ansatz um eine körperzentrierende Terrapie-, Bewegungs-, Meditations- und Kommunikationsform handelt.

Doch ich möchte in diesem Gesamtzusammenhang die terrapeutische Komponente gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen.

Allerdings kann dieser Aspekt während des Praktizierens, insbesondere, wenn dies intensiv, und über einen längeren Zeitraum erfolgt, schon immer wieder mal auf’s Themen-Parkett gelangen, was natürlich individuell auf den Klienten, und seinen in diesem Kontext hervortretenden Prozeß ankommt.

Denn dieses Gesamtfeld mit all dessen Erfahrungs-, Anwendungs-, Wachstums- und BewußtwerdungsMöglichkeiten bietet so viele grundlegende, auch höher frequente, Ganzwerdungs- und SeinsPotenziale, auf die ich im Verlauf des Texts zu sprechen kommen werde.

Andererseits befinden sich die Praktizierenden gerade dadurch in einer andauernden inneren Prozeßhaftigkeit.

Wozu der Begriff ‚terrapeutisch‘ dann in Bezug gesetzt wird, ist letztlich nur eine DefinitionsFrage. Man könnte es auch ProzeßBegleitung nennen.

… um den großen inhaltlichen Bogen zu spannen

Doch was meint diese BegriffsSchöpfung genau?

Dazu möchte ich ein Wenig ausholen: Unser Körper ist ja, auch auf ätherischer Ebene ‚Terra‘, Mutter Erde. (Gaia, wie sie auch genannt wird, reicht derzeit bis zur 7. Dimension).

Denn der Körper besteht vollständig aus ihrer Stofflichkeit. Und Materie ist immer auch Energie, Information und lebendes Bewußtsein. ‚Tote Materie‘ ist nichts weiter als ein ankonditioniertes Trugbild unserer oft noch beschränkten Wahrnehmung in der stofflichen Welt, wie wir aus der Quantenphysik wissen. Wir sind also auch Gaia, in individualisierter Form, mit einem ähnlichen Chakren- und MeridianSystrem wie das Ihrige. Die Luft, die wir atmen, fließt aus ihrer Aura-Atmosphäre in uns ein, und rhythmisch wieder in diese zurück.

Die Zusammensetzung unseres Blutes gleicht der ihres Meerwassers, so genau, daß es um die vorletzte Jahrhundertwende Meerwasser-Spitale gab, in denen man Schwerstkranken, und von der Medizin oft schon aufgegebene Pazienten umfangreiche Meerwasser-Infusionen verabreichte.

Im Zuge des 1. Weltkrieges wurde diese geniale Entdeckung, die Behandlungen mit minimalen Kosten ermöglicht, mit dem Erstarken der Pharma-Industrie, wie so vieles andere hoch heilungs-wirksame, dem Vergessen anheimgegeben.

Kurzum: Wir sind also nicht nur die ‚Kinder‘ von Mutter Erde Gaia, sondern auch sie selbst, das heißt, wir sind lauter kleine Erden, und zwar über unsere hier inkarnierte Gesamt-Körperlichkeit, weil wir mit Gaia ‚in Carne‘ sind, in ihrem ‚Fleisch‘.

Dadurch, und als hoch schwingendes planetarisches Bewußtsein, das Teil des kosmischen Orchester der bedingungslosen Liebe, ist Gaia auch die größte Heilerin per se, auf allen Ebenen unserer Körperlichkeit. Natürlich erfolgen alle Heilungen immer im harmonischen Zusammenspiel mit unseren höheren BewußtseinsAspekten.

Denn jegliche Heilung, wie auch all unsere Körperprozesse, werden immer orchestriert durch unser Höchstes, also unser individualisiertes Göttliches Selbst, das entscheidet, ob eine Störung in unserem System, psychisch oder physisch, sich schon auflösen bzw. schrittweise transformieren darf.

All diese Störungen haben wir selbst erschaffen, und dürfen sie meist auch selbst wieder auflösen und transformieren, nämlich durch unser eigenes erkennendes Betrachten und Durchdringen, im Durchfühlen, der Hingabe und Annahme – und dann natürlich im Loslassen und immer wieder NeuAusrichten.

Diese sog. Krankheiten, Störungen und Blockaden, stellen dadurch nicht nur Einschränkungen oder Hindernisse dar, sondern auch Angebote, Erkenntnis und Weisheit daraus zu generieren. Und genau daher wird sie unser Göttliches Selbst nicht einfach so wegnehmen, bevor wir diese Potenziale nicht ausgeschöpft, den Schatz nicht gehoben haben durch die innere Alchemie der eigenen Bewußtseins- und Verarbeitungs-Vorgänge, kurzum durch die entschlossene Innere Arbeit, bei der ich Euch sehr gerne begleite, körper-orientiert wie auch in den entsprechenden AnwendungsFormen der Integralen Mediation.

Bei all diesen eigen-initiativen ErkenntnisDurchdringungs, Annahme-, Transformations- und Auflösungsprozessen unterstützt uns entsprechend unser Göttliches Selbst, das wir ja auch selbst SIND, so wie all unsere anderen seelisch-geistigen BewußtseinsAspekte in den unterschiedlichen Dimensionen, bis hin zur zwölften.

Und dies geschieht in Form von Inspiration, über die innere Stimme, durch unseren Spirituellen Kanal.

Wir dürfen uns bewußt werden, daß wir in dem noch vorhandenen karmischen Erbe aus vielen Inkarnation, all den inneren Verwicklungen und Traumatas, letztlich auf einem immensen Goldschatz sitzen, wenn wir bereits sind, in unser inneres Bergwerk einzufahren, und das Gold der Weisheit und Erkenntnis daraus zu ‚heben‘.

Von der L.L.-Geistigen Welt wird immer wieder betont, daß dieses Erbe all unserer Inkarnationen, Zeit- und Ahnenlinien als erden-inkarnierte höchst-dimensionale Bwußtseine, den größte Schatz im gesamten Multiversum darstellt.

Auf diesen größtmöglichen Schatz sitzt jeder Einzelne von uns, in individueller Form.

Das bindet sich nun zurück an die Frage, warum unser Höchstes Selbst nicht alles Leiden verursachende und erstmal hinderliche in unserer Psyche und im Körper einfach ‚wegnimmt‘ oder heilerisch auflöst, bzw. auflösen läßt.

Die Information dazu aus der Quelle ist, daß wir, zumindest von unserer höheren Warte aus, nicht wollen, daß das Göttliche immer unser 3D-Erdenleben für uns lebt.

Wenn es wirklich drauf ankommt, haben wir den Schutz sowieso, entsprechend unserer inneren Bestimmung, ihrer Annahme durch uns, und unseres SeelenPlans.

Doch im Wesentlichen wollen wir die Verantwortung für unsere Heil- und Lösungsprozesse selbst übernehmen und sie dafür nutzen, uns genau daran immer höher zu schwingen in unsere eigenen herzens-inneren Göttlichen BewußtseinsMöglichkeit hinein, um mit dieser zunehmend EINS zu werden.

Doch spannen wir nach diesem nicht ganz kleinen Exkurs den Bogen wieder zurück zu diesem universalen, auch künstlerisch-ästhetischen WirkOrganismus und Entwicklungsbeschleuniger, der hier vorgestellt wird – und natürlich zum Begriff der „Terrapie“ darin.

Es geht dort also um einen körper-fokussierten Ansatz, darüber hinaus um Erdung, Verwurzelung und Aufrichtung, in fließer Bewegung, also um „Erde“ gleich in mehrfacher Hinsicht.

Doch wir sind – wie bereits beschrieben – nicht nur Gaia, sondern ebenso seelisch-geistige Gesamt-Dimensionalität, mit dem Göttlichen Nullpunkt im innersten Herzen.

Wir sind die Einheit von Himmel und Erde, Geist und Materie, mittels unserer multidimensionalen Natur als erden-inkarnierte Menschen, und durch unseren spirituellen Kanal in der inneren Mitte. welcher diese beiden kosmischen GrundPole unserer Existenz in sich verbindet, und potenziell eint.

Diesem Kanal entspricht auf Ebene der räumlich-physischen Bewegung unsere tänzerische Achse, also die des physischen Körpers, welche uns erlaubt, in jedem Momentum einer kinetischen Dynamik unser Gleichgewicht aufrecht zu erhalten.

Entsprechend dazu ist die Anbindung über unseren spirituellen Kanal an unsere höher-dimensionalen BewußtseinsMöglichkeiten für unser inneres Gleichgewicht essenziell, ganz gleich, in welcher Dynamik des Lebens wir uns befinden, das uns ja stetig nur die Gegebenheiten unserer Innenwelt spiegelt, diese nach Außen projiziert. Denn „Wie innen, so außen“ lautet der entsprechende Satz der „Hermetischen WirkKräfte und Prinzipien“, der Andere, „Wie im Kleinen, so im Großen“, und der Dritte, „Wie oben, so unten“.

Was könnte das jeweilige Prinzip ‚Achse‘ und ‚Innerer Kanal‘, die ‚Hermetische Entsprechung‘ von ‚Oben‘ und ‚Unten‘, Erdung, Verwurzelung und Aufrichtung kraftvoller und eindeutiger repräsentieren als solche eine Eiche

Allerdings tragen wir teilweise noch viele uns in unseren PotenzialMöglichkeiten limitierenden ‚Einlagerungen‚, Trauma-Blockaden, Ängste, Konditionierungen, GlaubensSysteme, Boykott-Muster und -Programme in unserem Unterbewußtsein.

Und dieses ist wiederum, mit all unseren durch traumatische Erfahrungen, Leid und Schmerz abgespaltenen WesensAnteilen, im Emotionalkörper, dem Ätherleib, ‚verortet‘.

Von jenem aus beeinflußt es ab einem bestimmten Punkt der Stagnation unseren physischen 3D-Körper, in Form von energetischen Stauungen, Disbalancen, Arythmien sowie allerlei anderen Einschränkungen und Symptomfeldern, die wir als Krankheiten bezeichnen.

Diese korelieren mit den verdrängten, zurückgehaltenen und abgespaltenen BewußtseinsInhalten und EmpfindungsMöglichkeiten, und sind immer durch diese bedingt.

Mit jedem durch Heilung reintegrierten inneren Anteil, durch jede zulassende Annahme und Lösung verdrängter Inhalte, fließt uns wieder mehr unserer eigentlich zur Verfügung stehenden LebensEnergie zu.

Denn durch jede unterdrückte emotionale Energie/ Information benötigen wir unsere Lebensenergie, diese ‚untenzuhalten‘, unterhalb der Bewußtseinsschwelle (weil wir diese Energie eben nicht so gerne mehr spüren wollen).

Und mit jeder inneren Blockade, die wir z.B. in einem solchen Zusammenhang auflösen, kommt unsere Lebensenergie in diesem Bereich wieder zum Fließen in unserem Emotionalkörper, wie dadurch natürlich auch im physischen Leib.

Und mit jedem abgespaltenen Wesensanteil, den wir wieder reintegrieren, da wir ihn von seiner Trauma-Last, und seinem dadurch bedingten stetigen Interventionsdruck befreien, kommt ein Teil unserer selbst, mit dessen Lebensenergie wieder in uns zurück.

Und ganz nebenbei lösen wir dadurch auch noch die Resonanzankopplungsmöglichkeiten zu parasitären Entitäten und Energien in uns, die sich ebenfalls von unserer Lebensenergie genährt haben. Wir müssen von dieser ja wirklich erstaunlich viel zur Verfügung haben! Und wie wird sich das erst anfühlen, wenn diese uns wieder vollständig zur Verfügung steht?! Die betreffenden Parasiten können sich nach einer jeweiligen Lösung nicht mehr in unserem System halten, da sie immer eine uns limitierende innere Themeneinlagerung in unserem Unterbewußtsein brauchen, an die sie ankoppeln können.

Um viel mehr Lebensenergie wird uns noch zuteil, je mehr wir unseren wahren Herzimpulen folgen, und je mehr wir unsere innere Bestimmung leben. (Zu alledem biete ich auch Beratung und Begleitung).

Die hier vorgestellte Bewegungs-Meditation, (-Terrapie) wirkt über die Körperebene und SinnesOrgane. Darüber kann sie einiges in Bewegung setzen, was wir uns dann – optional – im Gespräch, auch aus höherer Warte, anschauen, und dazu, bei Interesse, noch durch eine Integrale Mediation in die Transformation bringen können.

Diese ‚Unterrichtsstunden‘, die ich jedoch viel lieber als Vermittlung bezeichnen möchte, bilden einen geschützten Raum und Rahmen, in dem alle Gefühle und Emotionen hervorkommen dürfen, sogar eingeladen sind, sich zu zeigen, und liebevoll angenommen werden.

Die Form der Paar- & Bewegungs-Meditation, mit den dazugehörigen Praktiken der Körperarbeit, habe ich aus dem Argentinischen Tango hergeleitet. Zudem enthält sie Elemente des T’ai Chi Chuan, Zen, und Yoga

Das Gesamtsystem eignet sich sowohl für Paare als auch einzelne Menschen, also solche ohne Partner, und auch jeglichen Alters. Und es richtet sich natürlich an alle, die sich für Körperarbeit, Paarthemen und BewegungsMeditation, die Arbeit mit inneren Themen, also für BewußtseinsArbeit, innere Entwicklung, T’ai Chi Chuan und Yoga, interessieren.

Die Vermittlung erfolgt hauptsächlich via Privatstunden im Eins-zu-Eins-Austausch in meinem Praxis-Atélier, ist aber auch in Kleinstgruppen, die sich selbst organisieren, via Hausbesuch möglich.

Bei Interesse kontaktiert mich gerne unter Mail: nymphenspiegel@aol.com

In meiner Art der Vermittlung erlernt, verinnerlicht und verkörpert Ihr, ganz nebenbei, auch diesen Tanz auf einem qualitativ sehr hohem Niveau, da die Grundlagen dieser Meditation mit einem Partner exakt die selben sind, wie in der Bewegungs- und KommunikationsArchitektur des Tango.

Ob Ihr mit diesem ‚Fundament“ dann tanzen gehen, und Euch in die TangoWelt begeben wollt, ist Eure Entscheidung.

Doch darum geht es hier erst einmal nicht. Sondern wir richten unser Augenmerk auf die meditativ-spirituellen, körperarbeits- und lösungs-orientierten Aspekte dieser nonverbalen Sprache, in deren Erfahrungsräume sich essenzielle Überlagerungen mit der Praxis von Zen, Yoga und T’ai Chi zeigen, und auch auf einer hohen Ebene, erschließen.

Zudem können wir auch die Atmung und Energielenkung hierbei in vielerlei Weise gezielt einsetzen.

Daher erfolgt die Vermittlung und gemeinsame Praxis ohne Musik, was uns, wie in der Bewegungsform des T’ai Chi Chuan, auch die Option größter äußerer Langsamkeit beläßt. Das erlaubt uns, noch mit den kleinteiligsten Wahrnehmungsmöglichkeiten, ihren Differenzierungen und Implikationen innerlich ‚Schritt zu halten‘.

Denn es geht dabei auch um Bewußtheit durch Bewegung über körperbezogene Aufmerksamkeit und Wahrnehmungen.

Außerdem ist TangoMusik emotional sehr stark aufgeladen, oftmals mit Themen von Beziehungsdramen und Schmerz, die für tiefe MeditationsErfahrungen nicht immer förderlich sind.

So wird diese Kommunikationsform durch das Bewegen in der Stille auch ihrer traditionell-kulturellen Erscheinungsformen entkleidet, mit der wir uns in diesem Format erst einmal nicht befassen werden, wodurch der Blick noch mehr auf ihre essenziellen höher inspirativen ErfahrungsPotenziale und Metaphoriken freigegeben wird.

Die im weiteren Textverlauf beschriebenen Qualitäten und Potenziale sind bereits ab der ersten VermittlungsStunde zugänglich. Wir brauchen also nicht darauf zu ‚warten‘, bis wir dieses oder jenes erst einmal gut ‚können‘.

Wechselseitige Spiegelungen auf den tanzenden Brücken stiller Kommunikation

Welche Effekte hat nun diese Form, miteinander zu bewegen und sich bewegen zu lassen, konkret?

Der sich dabei eröffnende Erfahrungs- und BewußtseinsRaum bietet u.v.a. folgende Lern-, Seins-, Empfindungs-, Genuß- sowie inneren Wachstums-Qualitäten:

Lernen, wieder im ewigen Jetzt, dem unentwegt fließenden Augenblick des VerbundenSeins anzukommen, des VerbundenSeins mit sich, während des dynamischen InVerbindungSeins mit einem Gegenüber, und mit dem sich ständig in Veränderung befindlichen Raum drum herum … wobei „dynamisch“ nicht schnell, sondern nur „bewegt“ oder in Bewegung meint.

Das braucht nicht immer eine äußere Bewegung zu sein. Sondern das scheinbare Innehalten in dieser läßt ihre Energie, in den sog. Pausen, auch innerlich weiterfließen. (Dazu folgt ein ausführlicherer Text bei meinen Essays weiter unten)

Erstmal üben wir diesen BewegungsAustausch in äußerer Langsamkeit. Mit der Zeit erschließt sich uns jedoch das meditative Flow-Bewußtsein innerer Langsamkeit immer mehr, unabhängig von der äußeren Geschwindigkeit.

Es eröffnet sich in diesen nonverbalen KörperGesprächen ganz konkret die physische Erfahrung von Erdung, Verwurrzelung und daraus resultierender Aufrichtung, die ihre Auswirkungen mit der Zeit spürbar auf all unsere Seinsbereiche haben wird (so auch hierin meine Erfahrung mit dieser Bewegungsform). Ich weiß also, wovon ich spreche.

Und es geht darin um’s Lernen, wieder in’s Fühlen zu kommen, über unseren Körper sowie das eigene Energiefeld, im wechselseitigen nonverbalen Bezogensein auf ein Gegenüber.

Auch um das Entdecken, oder WiederErinnern, wie es sich anfühlt, wenn unsere eigene männliche bzw. weibliche GrundEnergie spielerisch, im offenen Austausch und Fließen, mit einem menschlichen Gegenpol ‚tanzt‘, zwischen Mann und Frau, einem freien Ich und einem freien Du, in Autonomie (eigenständiger Achse sowie stetigem FließGleichgewicht) und Hingabe (Umarmung mit Brust-vor-Brust-/ Herz-an-Herz-Kontakt).

Tango à la carte, in jedem AugenBlick auf Maß, und mit jedem Gegenüber, im tanzenden Fluß des ewigen Jetzt … hier mit den genialen Schneiderinnen Esther und Susanne von „Wertstoff Couture“ in Landsberg am Lech

Es geht um Bewußtheit in Bewegung, im Dialog mit einem Gegenüber, zwischen Männlichem und Weiblichen Pol, äußerlich, aber auch innerlich.

Denn wir können in der hier angebotenen Form erfahren, daß sich unsere männlichen und weiblichen WesensAspekte (UrSchöpferkräfte) jeweils im eigenen Inneren zeigen, C. G. Jung nannte sie Archetypen, und beginnen, ebenfalls miteinander zu kooperieren, da genau das äußere Spiel der harmonischen Kooperation zwischen Mann und Frau in diesem still ’sprechenden‘ Tanz deren Wesenspotenziale bei beiden auf’s äußerste ‚anfragt‘, und aktiviert.

Denn dafür ist die BewegungsSprache des Tango prädestiniert: Sie berührt und fördert uns in unserer Ganzheit, gerade auch mit der uns eigenen männlich-weiblichen Polarität und Potenzialität.

Letzterer Begriff meint, daß die oft noch schlummernden oder unbewußt vorhandenen polaren Qualitäten auf Ebene unseres männlichen und weiblichen Prinzips zwar als Möglichkeiten vorhanden, doch bedürfen, vielleicht noch mehr in die Realität geküßt zu werden, mit all ihren Aspekten und Eigenschaften. Und genau das wird durch die Herausforderungen dieses Tanzes auf’s Einladenste motiviert und hervorgeholt, um sich für eine gelingende Kommunikation auf Augenhöhe, Wange an Wange, im Impuls- und Echoraum der tänzerischen Umarmung auszudrücken, und somit ihre Existen uns selbst, dem jeweiligen ‚Du‘, und auch gegenüber der ‚Welt‘ mitzuteilen.

Doch vor allem werden sie für einen gelingenden Tanz mit all ihren Aspekten vollumfänglich gebraucht, beide Pole, und zwar jeweils im Mann UND in der Frau. Auch dazu noch mehr in den Texten im zweiten Teil.

In diesem Zusammenhang sei an den so trefflichen Satz des Beziehungs-Philosophen Martin Buber erinnert: „Das Ich wird am Du zum Ich, und das Du wird am Ich zum Du.“

Und aus dieser BewegungsSprache generieren wir einen hoch meditativen dialoghaften Fluß intensivster Langsamkeit und innerer PräsenzDichte, auf der Grundlage von STILLE (innerem Lauschen), PRÄSENZ (Zentrierung) und VERBUNDENHEIT.

Wir entdecken, wie es sich anfühlt, wenn unsere gesamte Präsenz und fühlende Aufmerksam, ähnlich wie beim T’ai Chi Chuan, unser wahrnehmendes Sein, immer mehr in die Bewegung, und damit in den Körper, einfließt, und zwar Punkt für Punkt, in der ‚Perlenkette der Bewegung‘, wobei wir uns üben, keine einzige ‚Perle‘ dabei in unserer Wahrnehmung auszulassen bzw. zu überspringen.

So üben wir uns in einem immer dichter werdenden Präsenz-Bewegungs-Fluß. Diese Art des inneren Übens anhand einer äußeren BewegungsPraxis ist auch eine grundlegende Bewußtseins- und EntwicklungsTechnik in den Kampfkünsten, jenen des ZEN und des Taoismus.

(Unterhalb dieser Angebotsbeschreibung werde ich noch Essays, und all diese Aspekte illustrierende Texte aus meinen von diesen Themen inspirierten Büchern setzen – hier geht’s nur erstmal noch ein Wenig weiter im Zusammenfassen der aus meiner Sicht essenziellen Potenziale dieser ‚Form‘.)

Eines der beiden zentralen Elemente der TangoVerbindung ist, neben dem aufeinander abgestimmten MiteinanderGehen, die Umarmung, eine Umarmung, welche sowohl die Basis-Qualitäten der FREIHEITLICHKEIT wie auch die einer tragfähigen, und dadurch sicheren Verbindung, also der VERBUNDENHEIT, und Bindung, eröffnet. Eine der für alle Formen der Beziehung inspirierenden GrundPolaritäten des Tangos, die er tanzend in die Synthese führt, lautet FREIHEIT & VERBUNDENHEIT.

Während einer meiner Tango-Zeiten in der Serenissima

An Umarmung und Berührung, körperlicher Nähe und GehaltenSein, bestehen in unserer Kultur weiterhin größte Defizite. Denn in dieser sind die wenigsten von uns in dem dafür vorgesehenen Entwicklungszeitraum der ersten Jahre nach der Geburt satt daran geworden.

Durch erstere Erfahrungen mit unserem nächsten Bezugs- und BindungsMenschen, also unserer Mutter, die uns ja in sich getragen, und geboren hat, entsteht die innere BindungsSicherheit, so weit wir eines solchen Erlebens teilhaftig geworden sind.

Natürlich läßt sich innere BindungsSicherheit im Zuge der Bewußtseins-Arbeit und -Entwicklung nachentwickeln, so daß wir sie dann auch später noch äußerlich erfahren können (wie innen so außen)

Doch kehren wir zurück zur tänzerischen Umarmung:

Mein Eindruck ist, daß diese für den Tango so typische lange und achtsame Umarmung – Herz an Herz – einer der stärksten Attraktoren dieses Tanzes ist.

Wir wissen aus der Forschung in der Biologie, daß eine jede echte, also liebevoll empfundene Umarmung (entsprechendes Attribut füge ich noch aus eigener Erkenntnis hinzu), die länger als zwei bis drei Minuten währt, das Bindungs- und GlücksHormon Oxytocin ausschüttet.

Was nun für uns als Erwachsene bei dieser Art der Umarmung hinzukommt, die über einen noch deutlich längeren Zeitraum in der hoch spürigen und energetisch sehr ausgerichteten KörperKommunikation der hier beschriebenen BewegungsMeditation gehalten wird, ist natürlich unsere LibidoEnergie, fühlbar als wachsender Strom der Anziehung zwischen Mann und Frau, sowie auf allen Ebenen unserer Chakren, in Form der Kommunikation all ihrer Energien, wo sie miteinander in Resonanz gehen.

Doch diese sexuelle Energie ist weit mehr als das, woran das ihr vorangestellte Attribut zuerst vielleicht denken läßt, sie ist insgesamt die Kraft hinter oder ‚unter‘ unserer Lebens- und Schaffensfreude, der Lust auf’s Leben im Ganzen, und, schöpferisch etwas aus uns hervorzubringen, vor allem Neues zu zeugen und zu manifestieren (YANG), inspirativ zu Empfangen und in die Welt hinein zu gebären (YIN).

All dies entspringt ein und der selben Kraft und Lust.

In diesem tänzerischen Austausch kann sich ein starkes Feld aufbauen, im Bereich des sog. Dritten Volumens, zwischen Ich und Du, auf dem Webstuhl, und im Echoraum der Kommunikation, ein elektrisch-magnetischesd Feld, das an Intensität und Stärke während des still bewegten Miteinanders stetig zunimmt.

Und diese energetische Ladung weckt und schärft all unsere Sinne und Antennen, wenn wir über unseren inneren Beobachter offen bleiben, und damit nicht einer äußeren Absicht anheimfallen, die ein Ziel favorisiert und anstrebt.

Doch es gibt in diesem ‚Tanz‘ kein Ziel, kein Irgendwo-hin-zu-wollen. Denn wir sind in jedem Augenblick schon da, fortwährend fließend.

Es ist genau diese innere Haltung, die wahre Flow-Erlebnisse einlädt.

Allerdings, so meine Erfahrung, kann eine solche Anziehung während dieser Art von Verbundenheit sowieso nur weiter ansteigen, wenn sie auch ohne diese schon wirkt, oder zumindest als Potenzial bereits angelegt ist, das durch den Tanz ‚wachgeküßt‘ wird, oder aber unsere ProjektionsThemen die Imagination in dieser Richtung ‚befeuern‘.

Jedenfalls sind meine VermittlungsStunden ein geschützter und sicherer Raum, in dem Ihr da sein lassen könnt, was aus Euch in diesem Prozeß hervorkommt, ohne daß es in irgend einer Bewertung unterzogen wird.

Die Grundprinzipien meiner Begleitung sind die der liebevollen Annahme wie auch der Neutralität, innerer Zentrierung, der notwendigen, durch meine Rolle bedingten Abgrenzung, und der Integrität.

Das war 1993, als wir gerade Tango à la carte München gegründet hatten, und dabei waren, unsere ersten Bälle mit Live-Musik, Milongas und Kurse aufzubauen. Eine unserer ersten Tangogruppen bildeten wir damals an einem französischen Gymnasium aus, an dem Mariejo das Fach Musik unterrichtete.

WENN IHR MICH NUN FRAGT, OB ES ÜBLICH IST, TANGO IN DIESER GANZHEITLICHEN UND UNIVERSALEN WEISE ZU UNTERRICHTEN, DANN IST MEINE ANTWORT: DEFINITIV NEIN.

ICH HABE IN MEINER 36JÄHRIGEN TANGOLAUFBAHN JEDENFALLS NIEMANDEN GETROFFEN, DER DAS TUT.

DOCH ICH MACHE ES; WEIL DER TANGO DAS POTENZIAL DAZU HAT, UND IN MEINER WAHRNEHMUNG AUCH EIN EIGENES BEWUßTSEINSFELD, IN DENEN SICH DIE HÖHER FREQUENTEN EBENEN DES SEINS AUSDRÜCKEN.

OB ICH DEN TANGO CHANELE?

ICH MEINE, JA, UND ZWAR ÜBER MEINE EIGENEN HÖHER FREQUENTEN BEWUßTSEINS-ANTEILE. UND IN DIESEM ZUSAMMENHANG AUCH ANDERE THEMEN-INFORMATIONSFELDER, DIE, JE NACH ANFORDERUNG UND ZUSAMMENHANG, GERADE DAMIT KORELLIEREN.

SO HAT SICH ÜBER DIE JAHRE HINWEG AUCH DIESER GESAMT-WIRK-ORGANISMUS HERANGEBILDET, VON DEM ICH HIER SPRECHE.

Wenn Euer Interesse geweckt ist, kontaktiert mich gerne für ein kostenloses Vorgespräch, unter 0172/ 827 55 75, auch über Telegram möglich, falls Ihr aus dem Ausland anruft.

Hier noch ein ergänzender und zugleich weiterführender Link zu Körperarbeit und Paarberatung: https://integrale-mediation-beratung-meditation-muenchen.de/163-2/

Und noch ein paar Worte zu meinem tänzerischen Hintergrund,

doch zuerst den entsprechenden Teil meiner Vita:

https://tango-a-la-carte.de/tango-vita


Als Pionier der Münchner Tangoszene habe ich diese 1993 mit meiner damaligen Partnerin Mariejo Reyes mitbegründet, war als Bewegungslehrer an der Bayrischen Theaterakademie des Prinzregententheaters tätig, während der Intendanz von August Everding, habe in den 1990ern über einige Jahre Tango auf dem ‚alten‘ Schloß Elmau unterrichtet (‚alt‘ meint, noch in der Zeit vor dem Hotelbrand) und dort diverse Tangoformate veranstaltet, sowie ueber die unterschiedlichen Facetten meiner Bewegungsarbeit zahlreiche Bücher geschrieben.

Das Bild stammt von 1993 während eines Freiluft-Auftritts

DIE HERZRAUMFESTE im Rahmen meiner Reihe TANGO IM KINO auf SCHLOß SEEFELD findet Ihr immer zeitnah angekündigt auf meiner Seite: https://www.tango-a-la-carte.de/tango-muenchen-das-muenchener-tangoangebot/tangofilm-breitwand-kino-schloss-seefeld-milonga

Aus folgenden Tango-Schwerpunktfeldern der Vermittlung habe ich mit der Zeit – inspirativ begleitet – den hier vorgestellten Gesamtzugang und WirkOrganismus hergeleitet:

Tango als Paar-Meditation, Achtsamkeits- und Präsenz-Übungsfeld, auch für Menschen ohne (Tanz)Partner

Tango als Körper und Bewegungsarbeit nach eigenem System in aller Langsamkeit und Tiefgründigkeit, um sämtliche WahrnehmungsPotenziale dabei zu erschließen

Tango als Energiearbeit & als Erfahrungsfeld Männlicher und Weiblicher Archetypen

Ueber all die dem Tango innewohnenden Potenziale; gerade in der Erfahrung intensivster Langsamkeit, gelingt es oft erstaunlich leicht, mittels dieser Körperarbeit wieder ins Fühlen von inneren Anteilen und Empfindungsfeldern zu kommen, die zuvor (wie) stillgelegt oder eingefroren waren.

Tango in Firmen-Coachings / zu den komplexen Themenfeldern ‚Initiierende und Rezeptive Rolle‘ oder wie es früher mal vergröbernd hieß, Führen und Folgen

Diese elementaren Vorgehensweisen in meinen Formen der Vermittlung gewährleisteten auch damals schon, sich die Bewegungsarchitektur des Tango ganz grundlegend zu erarbeiten und zu verinnerlichen, insbesondere über die betonte Langsamkeit im Erforschen und Ausprobieren miteinander.

Meine mehrjährige Praxis von Kriya Yoga in der Linie Yoganandas sowie, daß ich in meiner West-Berliner Zeit in den 1980ern mich zum T’ai Chi Lehrer habe ausbilden lassen, trugen ebenfalls ihre Ressourcen bei zur Schöpfung dieses Zugangs, und tun es – nach wie vor – in dessen Weiterentwicklung.

Und hier noch ein Link zu meinen Tangobüchern: https://tango-a-la-carte.de/tango-buecher/tango-argentino-literatur-tango-buch-neuerscheinung

Ich tanze Tango seit 1988, und unterrichte ihn seit ueber 30 Jahren.

Ralf Sartori-Gleixner

Während eines Auftritts mit Mariejo in der Blackbox der Münchner Philharmonie um die Jahrtausendwende, im Rahmen der Münchner Bücherschau, wo ich mein erstes Tangobuch vorstellte.

Es folgt hier eine Auswahl von Texten aus einigen meiner Bücher, die durch das Gesamtfeld der Potenziale dieser Bewegungssprache mäandern.

Falls Ihr Texte verwenden wollt, könnt Ihr das gerne, doch dann bitte immer mit NamensNennung.

Eine Kalligraphie des Herzens

Alles Wesentliche geschieht im Tango zwischen den Oberkörpern der beiden Tanzenden. Die Frau bewegt primär nie mit ihrer eigenen Energie, sondern läßt sich von ihm bewegen, in einer Art, die für sie immer unvorhersehbar sein sollte. Sie bleibt pausenlos im Kontakt und macht sich ganz zum Gefäß, durchlässig für ihn und seine Bewegung, um diese durch sich hindurch in ihren Schritt zu leiten. Der Mann spürt die Frau dadurch, wie sie auf seine Führung reagiert, auf ihre Art des Hindurchlassens und Mitgehens, ihre Widerstände, ihr Einlassen, oder ihre Angebote, im Echoraum der Umarmung. Das sei ihm Inspiration.

Die Führung an sich ist sehr subtil. Ihre Schritte sind nie das eigentliche Problem, sondern in ihrem Grundwesen schon dessen Lösung, da der Tanz im Wesentlichen von den miteinander verbundenen Oberkörpern, aus dem Dialog der Achsen, seinen Ausgang nimmt. Die Bahnen des Körpers werden durch die Beine und Füße lediglich auf den Boden übertragen. Ähnlich der Kalligraphie, wo die Schreiblinien durch die feste Achse eines stabilen Federhalters, in präziser Eleganz zu Papier gebracht werden, lassen sich durch die stabile Achse der Tänzerin die von ihm geführten Oberkörperbewegungen exakt auf ihre Beine übertragen, wo

diese lediglich noch ausgeformt zu werden brauchen. Dieses Prinzip findet in besonderer Weise in den Schritten der Frau Anwendung. Sie ergeben sich aus ihrer, vom Mann geführten, Oberkörperbewegung. Er muß ihr aber auch ‘Spielräume’ für Verzierungen lassen. Doch gilt diese Form der Bewegungsübertragung auf die Beine auch für den Mann. Nur kommt ihm eine größere Wahlfreiheit zu, in welche Schritte er die Grundbewegung aus seiner Achse lenkt. Trotzdem ist die Frau im Tango natürlich viel mehr als seine Kalligraphie-Feder. Durch sie erblühen die Impulse aus seiner Mitte in der für sie typischen Weise und entsprechend ihrer Körperkontrolle und Wesensfreiheit zu Gestalt und Form. Sie ist inspirierende Muse und Empfängerin seiner Poesie sowie Dialogpartnerin. Früher sagte man: Der Mann führt und die Frau begleitet ihn. Auf einer äußeren Ebene ist das nicht zu bestreiten. Doch ist das letztlich nur eine Frage des Blickwinkels oder der Persönlichkeit des Tänzers. Da seine Bewegungen im Tanz der Frau, durch sie ausgeformt, Gestalt annehmen, bleibt ihm nur noch, ihren Tanz mit seinen Schritten zu umrahmen und untermalen, was auch als eine Form der Begleitung gesehen werden kann.

Zen und Tango

Das Verzögern im Tango ist das entspannte, kaltblütige Annähern an den letztmöglichen Augenblick, bevor sich Ungleichgewicht einstellt.

Der Moment des Aufsetzens auf den Boden ist in der Bewegung nicht höher zu bewerten als jedes andere Atom im ganzen Bewegungsfluß. Der Geist sollte die gesamte Bewegung in jedem Augenblick völlig ausfüllen, wie guter Wein ein schönes Gefäß. Er sollte wahrnehmend begleiten und behutsam einwirken, ohne die Harmonie des Ablaufes durch äußeres Tun zu beeinträchtigen. Der Weg ist das Ziel, nicht einzelne Schritte. Das heißt: Der Weg von A nach B steht im Vordergrund und nicht A oder B. Nur das gewährleistet eine hohe Qualität von A und B. Ein Ziel in der Tanzbewegung ist, diese inhaltlich maximal zu verdichten. Die Zahl der Bewegungspunkte, die wir wahrnehmen, steigt an. Wir gehen immer mehr in die Tiefe; und zwischen zwei Punkten, die wir zuvor hintereinander, modellhaft gesprochen, wahrgenommen haben, spüren wir noch weitere. Es ist, wie wenn wir nachts in den Sternenhimmel schauen. Zuerst sehen wir nur einige Sterne. Doch je länger wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Stelle richten, um so mehr Sterne werden für uns sichtbar. Wir füllen die Bewegung zunehmend nach innen aus und dringen in sie ein. Es ist, wie die Bewegung zu schmecken, sie sich auf der Zunge zergehen zu lassen. Unsere Bildauflösung wächst dabei immer mehr, entsprechend der Zunahme der Kapazität unserer Wahrnehmung, die wir im Tango schulen. Neben dieser Verdichtung der Kommunikation zwischen Geist und Körper vertiefen wir auch die Kommunikation mit unserem Tanzpartner und die Wahrnehmung des Raumes sowie der anderen Paare.

Die Begegnung mit unserem Partner ist nur in der Gegenwart möglich, im Augenblick, also außerhalb der Zeit. Nur im Augenblick erfahren wir die Wirklichkeit und spüren das Ewige. Den Augenblicken des wahren Begegnens entsprechen auf der Ebene der Bewegung die in ihr gefühlten Atome. Zeit spielt im Tango keine Rolle, auch nicht Geschwindigkeit, welche abhängig ist von der Zeit. Die Zeit ist, solange wir uns im Augenblick befinden, keine Größe in unserem Bewußtsein. Das Ziel der Bewegung liegt nicht außerhalb von uns. Es geht nicht darum, irgendwohin zu wollen. Wir sind schon da. Unser Tanz gewinnt in dem Maße an Substanz, je mehr es uns gelingt, die Augenblicke zum kontinuierlichen Daseinsstrom zu verdichten, zu einer einzigen Präsenz auszudehnen. Man gibt sich völlig in diese eine Handlung, mit wachem Bewußtsein. Denn der Tango ist kein Gesellschaftstanz. Er will brennen. Auf einer höheren Ebene drückt sich dieses Geschehenlassen darin aus, daß der Mann kaum mehr über seine eigenen Schritte nachdenkt. Er ist wie ein Zeuge. Alles scheint wie von selbst zu gehen. Die Schritte geschehen teils durch Inspiration des Augenblickes, durch hingebungsvolles Erspüren, im Kontakt mit der Musik, den Regungen der Frau, wie auch aus den Erfordernissen des rücksichtsvollen Umgangs mit anderen Tanzpaaren, in der Dynamik auf dem Parkett. Alle Ebenen sind gleich wichtig. Natürlich bedarf es für einen solch souveränen Umgang der Erfahrung. Eine andere wesentliche Voraussetzung ist, die Technik auf dem entsprechenden Niveau ihrer Anwendung so weit verinnerlicht zu haben, daß es nicht mehr nötig ist, über sie nachzudenken. Technisch nicht über die eigenen Verhältnisse hinauszutanzen ist eine wesentliche Forderung, welche die ganze Lebensart des Tangos an den Mann stellt. Jedes Zuviel an Berechnung zerstört den Zauber der Unmittelbarkeit, der der Verbundenheit miteinander entwächst. Und genau um diese Berechnung geht es: Wir denken im Tango nicht über die Form nach, ebenso wenig, wie wir über den geeigneten Zeitpunkt der Bewegung nachdenken. Es ist nicht so, daß wir erst denken und uns dann bewegen. Das komplexe Zusammenspiel zwischen Mann und Frau funktioniert nur durch feines Erspüren unter der Führung der Intuition und instinktiver Berücksichtigung aller Wahrnehmungen. Ein angestrebter Zustand im Tango, ebenso wie in den Kampfkünsten, in denen sich der Geist des Zen ausdrückt, ist die Einheit zwischen Geist, Körper und Technik. Von dieser Einheit ausgehend, wird auf der nächsten Ebene die Einheit von Mann und Frau, auf der Grundlage maximaler Differenzierung in den Rollen, möglich. Wenn das Denken führt und nicht die Intuition, entsteht ein Moment des Abwartens, wodurch uns der Fluß des realen Geschehens überholt. In einem Zen Koan drückt sich diese hellwache, aber meditativ in sich ruhende Geistesverfassung, welche für die Kampfkünste, wie auch für den Tango von Bedeutung ist, in einem kurzen und treffenden Bild aus:

Das Bild des Mondes im Fluß ist immer in Bewegung.

Doch der Mond ist da und er verschwindet nicht.

Er bleibt und er bewegt sich doch.

Dieser Zen Koan beschreibt den unbewegt in sich ruhenden Geist in Bewegung. Und schon wieder haben wir es mit einem Paradoxon zu tun, zumindest mit einem scheinbaren. Der Fluß symbolisiert sowohl die Zeit als auch die körperliche Bewegung. Der an sich unbewegte Mond steht für den still im Augenblick verweilenden Geist. Er bewegt sich nur scheinbar, dort wo er sich im Fluss spiegelt. Doch der Mond haftet nicht am Fluß an. Denn der Fluß ist keinen Augenblick der gleiche. Genauso wenig haftet im Tanz unser Geist an vergehenden Augenblicken an. Sonst könnte er nicht mehr in der Gegenwart sein. Er verweilt stets unbewegt im gerade gegenwärtigen Augenblick. So bleibt er in jedem Moment frisch und im Kontakt mit der lebendigen Realität der unentwegt fließenden Augenblicke.

Autonomie in der Einheit

Die Verbindung zwischen den Tanzenden basiert auf der Achtung der Achse, der Mitte des Partners und dessen Gleichgewicht. Jeder ist für sein eigenes Gleichgewicht verantwortlich und wird dadurch auch der Verantwortung für das Du gerecht, weil so keine Notwendigkeit besteht, sich am anderen festzuhalten. Mann und Frau sorgen dafür, die eigene Bewegung in einer Weise zu gestalten, daß sie die Bewegungsfreiheit des Gegenübers, bei maximal möglicher Nähe, nicht beeinträchtigen. Zwei selbständige Menschen verbinden sich zu einem Paar, indem beide Ebenen gewahrt bleiben, nämlich die des autonomen Einzelnen sowie jene des Paares, wobei beide Seiten einander bedürfen, anstatt sich, wie im Leben so oft verbreitet, gegenseitig beschädigen. Im Tango findet diese harmonische Synthese idealtypischen Ausdruck.

Ruhe und Bewegung

In Argentinien sagt man: „Ein Tangopaar ist ein Körper mit zwei Herzen und vier Beinen.“ Ein anderer Spruch besagt: „Tango sind zwei ernste Gesichter und zwei Hinterteile, die sich amüsieren.“

In diesen Bildern wird die Trennlinie zwischen den lotrecht und ruhig miteinander verbundenen Oberkörpern und den dynamischen Bewegungen der Beine veranschaulicht. So wie in diesem Tanz auf der Empfindungs-Ebene die Bewegung betont aus permanenter Zentrierung und Ruhe kommt, finden wir dieses Prinzip auch in der Technik des Tango verankert. So benötigen wir für Führung und Koordination seiner komplizierten Beinbewegungen das ruhige Medium der stabil vereinten Oberkörper, zwischen denen Senden und Empfangen der differenzierten Führungsimpulse nicht durch unkontrollierte Zufallsbewegungen gestört wird.

Von Innen nach Außen

Der Tanz beginnt ganz klein in der inneren Mitte, so wie eine jede Rose aus dem Zentrum ihrer Knospe nach außen erblüht und sich dabei ausdehnt. Der Ursprung der explosivsten, ausladensten Bewegung geht immer vom innersten Punkt des Herzens aus, bevor sie zum angemessenen Zeitpunkt, während ihrer kaskadenhaften Fortpflanzung nach außen, in der Streckung des Beines mit maximaler Beschleunigung ausläuft. Die Bewegung ist nie an der Peripherie erzeugt. Das würde nur Muskelkraft kosten sowie das Gleichgewicht stören. Und es würde ihr an überzeugender Tiefe und ruhiger Kraft mangeln. So ist in diesem Tanz immer erst das Kleine Ursprung des Großen. Jede ‘einzelne Schale’ muß zuerst gefüllt werden, bevor sie in die nächste überfließen kann. Kein Punkt des Weges wird übersprungen. Das macht dieses Gefühl magischer Dichte in der Bewegungsverzögerung. Sie beruht auf dem mentalen Ausfüllen der Bewegungsform von innen nach außen. Nichts ist gemacht. Man eilt nie voraus. Das Eine ergibt sich zum angemessenen Zeitpunkt aus dem Vorangegangenen. Die Tänzer befinden sich eingebettet im ‘Fluß der Ereignisse’. Nichts wird übersprungen. Dieser Tanz ist wie das ruhige Fließen eines Stromes oder das sich selbst entfaltende Wachstum eines Baumes, dessen machtvolle Größe aus einem winzigen Samenkorn seinen Ausgang nimmt. Es gibt dabei kein Rennen, keine Eile. Um im Tango schnell zu werden, taucht man in die Ruhe und spannt den Bogen zuerst im eigenen Inneren. Die Beine machen nicht die Geschwindigkeit. Sie ordnen sich ein.

Die Pausen tanzen / bailar las pausas

Zum wichtigsten in Musik und Tanz zählen die Pausen. Wie mehr noch trifft das auf den Tango zu. Er lebt vom Innehalten in der Bewegung, das nur eine Annäherung an den Stillstand, doch niemals der Stillstand selbst ist. Das Wesentliche geschieht eigentlich immer, bevor etwas passiert. Diese Verzögerungen, über mehrere Takte der Musik hinweg, dienen der inneren Sammlung sowie der Steigerung der Wachheit zum nächsten Schritt hin. Sie sind aber auch ein genußvolles Innehalten im Lauf oder bevor ein solcher beginnt, bei dem das Gefühl noch einmal ganz in die Tiefe der Umarmung taucht. Es ist, wie den Punkt, an dem eine Welle gegen den Strand hin ausläuft, bevor sie sich wieder ins Meer zurückzieht, bzw. den Punkt der Welle, bevor sie sich über ihrem Scheitel bricht, für einen, sich ins Endlose dehnenden Augenblick zu halten. Dies ist aber nur möglich, wenn beide sich einander tänzerisch völlig hingeben. In den Spannungspausen vollzieht sich eine atmosphärische Verdichtung zwischen den Tanzenden, ein vertikales Eindringen in den Augenblick.

Sowohl das Moment der Verzögerung während des Tanzflusses, sowie das Innehalten im Tanzfluß, bedeuten Suche und Hinwendung an einen Schwebezustand. Die Spannung wird maximal gehalten. Sie strebt ins Unendliche. Und die Auflösung erfolgt erst im letzten Augenblick, doch nur, um sich von dort aus erneut dem nächsten Schwebezustand zuzuwenden. Oder der Mann steht scheinbar fast ruhig und schwingt währenddessen mit seiner Partnerin, kaum sichtbar, aber fühlbar, in der Musik. Beides dient dem Genuß in der Wahrnehmung der gegenseitigen Präsenz, um sich sogleich wieder in einer, für die Frau nicht kalkulierbaren Weise, vom Strom der Musik weitertragen zu lassen.

Ralf Sartori-Gleixner